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Wallau, sehenswert und vielfältig

Wallau ist mit rund 4500 Einwohnern der größte Ortsteil der Kreisstadt Hofheim am Taunus und blickt auf eine über 1000jährige Geschichte zurück. Sehenswert sind der restaurierte Ortskern mit Recepturhof und altem Rathaus sowie die angrenzenden Fachwerkgehöfte. Die Stadt ist verkehrstechnisch sehr gut durch die direkte Anbindung an die A3 und A66 erschlossen. Seit den 70er Jahren wurden größere Neubaugebiete erschlossen.

Die evangelische Kirchengemeinde Wallau existiert seit der Reformationszeit. Die Wallauer Kirche wurde 1742 neu gebaut und zwischenzeitlich verschiedentlich renoviert. Pfarrer Hofmann ist seit 1997 Pfarrer in unserer Gemeinde, er ist zugleich auch Vorsitzender des Kirchenvorstandes, den stellvertretenden Vorsitz hat Doris Bäuerle-Obst inne.

Die Kirchengemeinde geht aktiv auf die Menschen am Ort zu und ist dort präsent. In den vielfältigen Arbeitszweigen ist die Gemeinde nahe bei den Menschen und im Dorf vertreten. Dazu hilft die ausgewogene Mischung der Veranstaltungen. Dies gilt auch für viele Gottesdienste, die in und mit den Gruppen und Vereinen des Dorfes gefeiert werden.

Die Gemeinde ist Träger der Kindergärten Arche und Regenbogen mit insgesamt 140 Kindergartenplätzen. Ein Schwerpunkt der Gemeindearbeit liegt bildet daher in der Begleitung von Familien mit Kindern. Dazu passend bietet die Gemeinde Spielkreise und Vier-Jahreszeiten-Workshops, KinderErlebnisGottesdienst, Jungschar- und Teens-Gruppen an.

Es gibt vielfältige kirchenmusikalische Angebote: musikalische Gestaltung der Festgottesdienste, Konzerte, ein jährlicher Pop-Gospel-Workshop und weitere kulturellen Veranstaltungen. Zur Entfaltung der persönlichen Spiritualität regen Bibelgesprächskreis, Exerzitien im Alltag und Glaubenskurse an.

Foto aus dem frühen 19. Jahrhundert aus dem Wallauer Ortskern mit Blick auf die Kirche

Geschichte der Evangelischen Kirche Wallau

Das Christentum hatte schon frühzeitig hier am Rhein durch die Römer und das christliche Mönchtum Einzug gefunden und sich im 5. und 6. Jahrhundert allmählich verbreitet.

Um das Jahr 780 gründete Karl der große im „Königssondergau“ das Benediktinerkloster Bleidenstadt. Zum Besitz dieses Klosters gehörte auch Wallau. Die erste Wallauer Kirche wird urkundlich am 29. April 1258 erwähnt.

Im 17. Jahrhundert verwüsteten große Brände die Kirche und andere Häuser. In der Nacht zum 24. August 1678, der Bartholomäusnacht, kam es dann zum „großen Dorfbrand“ dem auch die Kirche zum Opfer fiel (34 Häuser, 33 Scheunen und 30 Ställe wurden durch die Flammen vernichtet).
1680 wurde die Kirche neu aufgebaut, war aber nach 60 Jahren wieder baufällig. Die Gemeinde fasste den Beschluss eine neue und größere Kirche an gleicher Stelle zu bauen.

Am 8. März 1741 wurde dann der Grundstein (eingemauert wurden mit Buchstaben Geld und Gesangbuch) zu der heutigen Wallauer Kirche gelegt. Nach 4 ½ Monaten Bauzeit war das Mauerwerk (6 ½ Schuh dick und 33 Schuh hoch = 2 Meter dick und 10 Meter hoch) errichtet. Der Dachreiterturm, mit dem Dreiglockenstuhl und der Kirchturmuhr bekam die erstmalige Höhe von ca. 40 Metern.

Die Einweihung der neuen, heutigen Kirche fand dann am 7. Oktober 1742 statt.

1753 wurde die schöne Barockorgel, (wahrscheinlich durch Orgelbauer Christien Köhler) mit ihren 18 seitlich angebrachten Zugregistern in die Empore eingebaut. An den damals regierenden Hessischen Landgrafen Ludwig VIII erinnert das schöne Goldmonogramm auf blauen Grund (Anfangsbuchstabe L mit seinem Spiegelbild ineinander verschlungen – von 2 Löwen gehalten) hoch über der Orgel.

Die Geläut, durch Haarrisse unbrauchbar oder zu Kriegszwecken verwendet worden, wurden erst 1955 wieder vollständig. Nur die kleinste Glocke mit der Inschrift „ Anno 1812 goss mich Friedrich Otto für die Gemeinde Wallau“ stammt aus dem selbigen Jahr. Die Gedächtnisglocke, von 14 Zentnern, mit der Inschrift „Ehre sei Gott in der Höhe“ und die zweitgrößte Glocke, die Friedensglocke, von 9 Zentnern mit der Inschrift „ Friede auf Erden“ wurden 1955 von Rinckers gegossen.

Die Kirche hat im Laufe der Jahre diverse Restaurationen erfahren.

  • Im Jahre 1900 werden größere Reparaturarbeiten durchgeführt.
  • 1929 kommt elektrisches Licht in die Kirche und ein Jahr später die Orgel eine elektrisch betriebene Winderzeugung, so dass das Balgtreten nicht mehr notwendig war.
  • 1951 bekommt die Kirche eine Warmluftheizung.
  • 1956-57 erhält der Innenraum einen neuen Anstrich sowie einen neuen Altar.
  • Ab 1963 wird die Läutanlage elektrisch betrieben.
  • Der Kirchturm muss 1968 total renoviert und bekommt eine neue Schieferverkleidung.
  • Seit 1972 hat die Kirche einen Taufstein aus Naturmarmor.
  • 1979 wird ein neuer Glockenstuhl eingebaut.
  • Anfang der 80er Jahre wird die Kirche außen stabilisiert, das Kirchdach auf der Westseite erneuert, innen renoviert und die Orgel restauriert.
  • 2004 muss die alte Stuckdecke, verursacht durch Baufehler der letzten Restauration in den 80er Jahren, im alten Stil saniert und restauriert werden.
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