Bibelwort
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3, 16
Impuls
„Der Glaube ist ein unverwandter Blick auf Christus“ (Martin Luther)
Mehr hinschauen geht nicht als an Karfreitag. Ich betrachte den Bildausschnitt mit dem Gekreuzigten. Nichts lenkt ab. Kein schönes Orgelvorspiel; kein voller Gemeindegesang zu „O Haupt voll Blut und Wunden“. Nur ich und das Kreuz, nur ich und der Gekreuzigte. Auf dem Bild sieht Christus aus, als schliefe er. So sagt man manchmal von den Toten: als schliefe er, so erlöst und ruhig irgendwie. „Es ist vollbracht“, sagt Jesus kurz bevor er stirbt. Und dann ist Ruhe.
Für einen Moment lasse ich mich von dieser Ruhe einhüllen, lasse hinter mir, was mich unruhig macht.
„Es mag sein, dass alles fällt“, heißt es in einem Lied. Ja, manchmal ist es so wie der Liedvers es beschreibt: „dass die Burgen dieser Welt um dich her in Trümmer brechen“. Die Burgen meiner Welt sind Gesundheit, meine Familie und Freun¬de, ja auch mein Einkommen, meine finanziellen Sicherheiten; all das scheinbar Normale, das in kurzer Zeit in Frage gestellt werden kann: „es mag sein, dass alles fällt“.
„Halte du am Glauben fest, dass dich Gott nicht fallen lässt: er hält sein Verspre-chen“, endet die erste Strophe. Ich schaue auf dieses Kreuz, auf Christus, auf die Ruhe, die er ausstrahlt. Hier bin ich richtig. Ich gehe nicht verloren. Die Trümmer dieser Welt werden mich nicht begraben. Denn hier, ganz nah bei Christus, ber¬ge ich mich in Gottes Versprechen, dass „alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3,16
Gebet
Auf dich, Christus, schauen wir und bringen vor dich:
Unsere Familien und alle, die uns am Herzen liegen.
Herr, erbarme dich.
Unsere Welt, die von Krankheiten und Krisen getrieben wird.
Herr, erbarme dich.
Alle Menschen, die in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten;
die bei Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz im Einsatz sind.
Herr, erbarme dich.
Die Politiker und Politikerinnen und alle die in Forschung und Wirtschaft
versuchen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
Herr, erbarme dich.
Unsere Kirche, die Diakonie und alle, die dein Wort und deinen Trost weitergeben.
Herr, erbarme dich.
Die Heimatlosen und alle, die Ruhe suchen und einen Ort zum Leben.
Herr, erbarme dich.
Die Sterbenden, dass du ihnen Ruhe und Frieden bei dir schenkst.
Herr, erbarme dich.
Auf dich, Christus, schauen wir und beten mit deinen Worten:
Vater unser
Segen
Der Herr segne dich und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,
der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.
Amen